Kolonat Nr. 21 |
Residenzstraße 6, um 1900
um 1570 | die Stätte wird von Hans, dem Schneider gegründet. |
1611 | Als Besitzer der Stätte wird "der lahme Schneider" genannt. |
1618 | Bernhard Schröder (=Schneider), wahrscheinlich der Sohn Hans Schneiders, bewohnt die Stätte. |
1647 | Nachdem die Stätte im 30-jährigen Krieg nicht bewohnt war, übernehmen Friedrich Böger und seine Frau, eine verwitwete Mengedoth das Haus. |
1663 | Der Pulvermacher Hans Wegener heiratet Bögers Stieftochter, Maria Mengedoth und übernimmt das Haus. Hans Wegener stirbt 1680, seine Frau drei Jahre später. |
um 1694 | Johann Cordt Seber bewohnt die Stätte. |
1703 | der Neue Krüger Johan Henrich Seeber stirbt mit 41 Jahren |
1721 | Seber, der 1717 Anna Sophie Kuhfuß vom Eickernkrug geheiratet hat, erbaut ein neues Wohnhaus. |
1727 | Seber erbaut ein kleines Nebenhaus, das später im Volksmund den Namen "Salzlaube" tragen wird. |
1730 | Zacharias Oberdieck heiratet die Witwe des 1729 verstorbenen Johann Cordt Seber, bezieht das Haus und eröffnet eine Krugwirtschaft. |
1736 | Der neue Krüger Zacharias Oberdieck hat sich hoch verschuldet und kann seine Schulden nicht begleichen. Es wird entschieden, das Haus öffentlich an den Meistbietenden zu versteigern. Bieten anfangs noch zahlreiche Interessenten mit, so leisten sich schließlich nur noch die Schwiegermutter Oberdiecks und Hans Henrich Niewald aus Heiden-Bentrup ein erbittertes Rennen. Bei der beachtlichen Summe von 524 Thalern für Haus, Grundstück und Ländereien und erhält Niewald den Zuschlag. |
um 1850 | Das Haus geht von der Familie Niewald auf die Familie Steker über. |
1955 | Die Kirchengemeide Brake erwirbt das Fachwerkhaus und läßt es abbrechen. Zwei Jahre später wird der Grundstein zum Gemeindejugendhaus gelegt. |
1958 | Einweihung des Gemeindehauses. |
1926: | Heinrich Stecker, Maurer / Karl Stecker, Schneidermeister / Heinrich Meier, Kraftwagenführer |
Hausinschrift:
JOHANN CONRADT SEEBER UND ANNA SOFIA CUFUES
DEM 23. MAIUS ANNO 1721
Die ersten Pläne zum Bau des Gemeindehauses wurden bereits 1954 erstellt Um den Jugendlichen des Ortes eine Möglichkeit zu schaffen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten, entschloß sich die Kirchengemeinde dazu,ein "Haus der Jugend" zu errichten. Da für den Bau ein möglichst zentraler Standort angestrebt wurde, erwarb die Kirche das Steckersche Fachwerkhaus an der Residenzstraße und ließ es 1955 abbrechen. Man legte Wert darauf, ein Haus in modernstem Stil zu bauen, ohne Rücksicht auf historische Bausubstanz. So heißt es denn auch in einer Stellungnahme des Kirchenvorstandes: "Wir legen keinen Wert auf eine stilistische Anpassung mit den Nachbargebäuden... Wir lehnen einen Historismus ab." Nachdem nun also der Bauplatz geschaffen war, traten plötzlich Schwierigkeiten auf, mit denen man zuvor kaum gerechnet hatte. Zum einen erwies sich das Grundstück als zu klein für die Vorentwürfe des Hauses, sodaß die Baupläne grundlegend geändert werden mußten, zum andern meldete der Kreisbaurat Zweifel an, ob es überhaupt ratsam sei, den freigewordenen Platz wieder zu bebauen. So wurde etwa der Vorschlag gemacht, das Haus der Jugend im Neubaugebiet auf der Bülte zu errichten. Erst nach langem Hin und Her zwischen Kirchenvorstand, Kreisbauamt und Landesdenkmalamt konnte am 27. Juli 1957 der Grundstein zum Gemeindejugendhaus gelegt werden. Sieben Entwürfe waren notwendig, bis eine Einigung erzielt war, die alle Beteiligten mehr oder minder zufrieden stellte und das Vorhaben endlich zur Durchführung kam.